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Der 2022 Alltech Agri-Food Outlook Bericht veröffentlicht Umfrageergebnisse der weltweiten Futtermittelproduktion

2022 Alltech Agri-Food Outlook

Die Daten der 11. Erhebung zeigen einen Anstieg der weltweiten Futtermittelproduktion um 2,3 % auf 1.235 Mrd. Tonnen

Die Top 10 der Futtermittelproduzierenden Länder erzeugen 65 % der weltweiten Futtermittel

Der 2022 Alltech Agri-Food Outlook Bericht wurde veröffentlicht und beinhaltet Umfragedaten zur weltweiten Futtermittelproduktion. Die globale COVID-19-Pandemie hatte erhebliche Auswirkungen auf den Agrar- und Lebensmittelsektor, trug zu den Herausforderungen in der Lieferkette bei und beschleunigte die Einführung neuer Technologien und Methoden zur Unterstützung der ökologischen Nachhaltigkeit.  

„Die Ergebnisse des 2022 Alltech Agri-Food Outlook Berichts stärken unser Vertrauen und unseren Optimismus in Bezug auf die Zukunft des Agrar- und Lebensmittelsektors“, sagte Dr. Mark Lyons, Präsident und CEO von Alltech. „Wir sehen die Widerstandsfähigkeit der Agrar- und Lebensmittelbranche gegenüber den Herausforderungen von COVID-19, Krankheiten und Störungen in den Lieferketten. Was noch viel wichtiger ist, es gibt Hinweise darauf, dass Wachstum, Modernisierung und die Einführung nachhaltiger Praktiken parallel dazu stattfinden.“

Die 11. Ausgabe der jährlichen Umfrage von Alltech zur Futtermittelproduktion enthält Daten aus mehr als 140 Ländern und von mehr als 28.000 Futtermittelherstellern. Basierend auf diesen Daten wurde ein Anstieg der weltweiten Futtermittelproduktion in Höhe von 2,3 % berechnet, entsprechend hat sich die Gesamtproduktion im Jahr 2021 auf 1.235 Mrd. Tonnen Futter erhöht. Die zehn größten Futtermittelproduzierenden Länder waren im vergangenen Jahr China (261.424 Mt), die USA (231.538 Mt), Brasilien (80.094 Mt), Indien (44.059 Mt), Mexiko (38.857 Mt), Spanien (35.580 Mt), Russland (33.000 Mt), Türkei (25.300 Mt), Japan (24.797 Mt) und Deutschland (24.506 Mt). Insgesamt produzierten diese Länder 65 % der weltweiten Futtermittel und können als Gradmesser für die Entwicklung der Landwirtschaft betrachtet werden. Darüber hinaus stieg die Futtermittelproduktion dieser Länder zusammengenommen um 4,4 %, verglichen mit dem weltweiten Wachstum von 2,3 %.
 

Wichtige Erkenntnisse aus der Umfrage:
 

  • Das Land mit dem größten Anstieg der Futtermittelproduktion nach Tonnage verzeichnete China mit 8,9 % auf 261.424 Mio. Tonnen. Ein wesentlicher Trend, der zu diesem Wachstum führte, war die Fortsetzung der Konsolidierung und Modernisierung der Futtermittelindustrie des Landes. Die Schweinemastbetriebe sind dazu übergegangen vertragliche Vereinbarungen mit professionellen Futtermittelherstellern zu treffen, statt Lebensmittelabfälle zu verwerten. Folglich stieg die kommerzielle Futterproduktion an, insbesondere angetrieben durch das Wachstum und die anhaltende Modernisierung des Schweinesektors.  
     
  • In etwa die Hälfte der an der Umfrage teilnehmenden Länder, haben die lokalen Erwartungen an die Produktionsmengen erfüllt. 25 % der Länder blieben aufgrund der anhaltenden Schließung von Restaurants sowie hoher Rohstoffpreise und/oder infolge der Afrikanischen Schweinepest (ASP) hinter den Erwartungen. Die verbleibenden 25 % der Länder übertrafen die Erwartungen, was vor allem auf die Erholung von den pandemiebedingten Schließungen zurückzuführen ist, einschließlich erhöhter Exporte für die Wiedereröffnung von Restaurants.  
     
  • Im vergangenen Jahr stand besonders die Umwelt im Mittelpunkt des Interesses, da sich weltweit Staaten erneut dazu verpflichtet haben, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. In den meisten Märkten Europas und Asiens war die Politik der einzelnen Staaten die Hauptantriebskraft. In Amerika wurde dies verstärkt von Verbrauchern und der Privatindustrie gesteuert. In einigen Märkten liegt der Fokus auf der Reduzierung von Treibhausgasemissionen (THG), in anderen Märkten dagegen liegt der Schwerpunkt auf den erwarteten Stickstoffvorschriften.
     

Ergebnisse in Bezug auf die Tierarten:
 

  • Der Geflügelsektor verzeichnete einen leichten Rückgang der Futtermengen für Legehennen (minus 1,4 %), während die Produktion von Masthähnchenfutter angestiegen ist (plus 2,3 %).
     
    • Die Legehennen-Branche ist in vielen Ländern mit Herausforderungen konfrontiert, die auf hohe Rohstoffkosten in Verbindung mit stagnierenden oder niedrigen Einzelhandelspreisen für Eier basieren. Auch Tierwohlbedenken spielen hier eine Rolle, da die Freilandhaltung sowie die käfigfreie Haltung von Legehennen in vielen Ländern auf dem Vormarsch sind. In Europa gingen die Futtermengen in Norwegen, Russland, der Ukraine und Polen am stärksten zurück. Der asiatisch-pazifische Raum verzeichnete ebenfalls einen Rückgang, während die Tonnage in Australien um 4 % zunahm. 
       
    • Der Broiler-Sektor hat dagegen profitiert. Zum einen von der gestiegenen Nachfrage nach leicht zuzubereitenden Proteinen, da Restaurants während der Pandemie geschlossen waren und zum anderen, weil der Preis für Geflügelfleisch bezahlbar blieb, während andere Proteinpreise gestiegen sind. Im asiatisch-pazifischen Raum verzeichneten China und Indien die größten Zuwächse an Tonnage. In Lateinamerika trugen Peru, Brasilien, Paraguay und Mexiko wesentlich zu einem Wachstum von 5 % in der Region bei. 
  • Die Produktion von Schweinefutter stieg deutlich um 6,6 %, was hauptsächlich auf die Erholung von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im asiatisch-pazifischen Raum zurückzuführen ist. Japan, Südkorea, Malaysia und China zeigten einen entsprechenden Aufschwung und Erholung von ASP. In Indonesien, Myanmar, die Philippinen, Thailand und Vietnam konnten weiterhin die Auswirkungen von ASP festgestellt werden. In den europäischen Ländern, in denen ASP keinen Einfluss hat oder nicht mehr, wirkte sich der Überschuss an Schweinefleisch aufgrund der geringen Nachfrage aus China weiterhin negativ aus.
  • Die Produktion von Milchviehfutter stieg leicht um 1,9 %. Die Region Asien-Pazifik verzeichnete den größten Anstieg, was sich in erster Linie auf das Wachstum in Indien zurückführen lässt. Die Aufhebung der coronabedingten Schließungen, wie die Wiedereröffnung der Gastronomie und Präsenzunterricht an den Schulen, sorgte insgesamt für einen Anstieg des Milchverbrauchs. In Australien und Neuseeland gingen die Mengen an Milchviehfutter um 6,7 % bzw. 2,5 % zurück.  
  • Die Futterproduktion für die Rindermast schrumpfte weltweit um 1,9 %. Die Rindermast wird aufgrund von Treibhausgasemissionen sowie Auffassungen hinsichtlich der Auswirkungen der Rindermast auf die Umwelt und Gesundheit hinterfragt. Die europäischen Märkte konzentrieren sich besonders auf die Reduzierung der Treibhausgasemissionen, um ihre Maßnahmen an die Ziele der UN-Klimakonferenz (COP26), den European Green Deal und die FEFAC Feed Sustainability Charter 2030 auszurichten. Durch einen Überhang aus 2020 stieg die Produktion von Färsen und Ochsen in den USA an; zudem erhöhten sich hier die Rindfleischexport durch eine Rekordnachfrage. Argentinien verzeichnete aufgrund geringerer Exporte einen deutlichen Rückgang der Produktionsmengen. Die hohe Inflation und die Abwertung der Landeswährung beeinträchtigen auch die Kaufkraft der argentinischen Bevölkerung, obwohl sich die Exportbestimmungen lockern und sich dies auf die Aussichten für das Jahr 2022 auswirken könnten. 
  • Die Aquakultur wächst in vielen Märkten weiter und verzeichnete ein beeindruckendes Wachstum von 3,7 %. Rezirkulierende Aquakultur-Systeme (RAS) werden immer häufiger und die Verbrauchernachfrage nach Fisch steigt. Märkte mit Problemen durch die Afrikanische Schweinepest erleben durch das geringe Angebot an Schweinefleisch ein zusätzliches Wachstum in der Aquakultur. Indien verzeichnete einen deutlichen Anstieg seiner Futtermittelmengen für Aquakulturen um 9 %. Darüber hinaus entfielen 10 % des Wachstums im asiatisch-pazifischen Raum auf Indonesien. In Lateinamerika trugen Chile, Brasilien, Honduras und Ecuador zum regionalen Wachstum von 5,6 % bei. 
  • Die Produktion von Heimtierfutter stieg um 8,2 % und erzielte damit den höchsten Zuwachs im Vergleich mit den anderen Branchen. Grund ist die deutliche Zunahme von Haustierbesitzern im Verlauf der Pandemie. Während einige Regionen stagnierten, wurde in keiner Region der Welt Rückgänge gemeldet.    
     

Ergebnisse in Bezug auf die Regionen:
 

  • Nordamerika verzeichnete im vergangenen Jahr ein stetiges Wachstum von 1,9 %, die USA blieben nach China das zweitgrößte Futtermittelproduzierende Land weltweit.
  • Lateinamerika erzielte ein moderates Wachstum von 0,5 %; Brasilien blieb in dieser Region führend hinsichtlich Futtermittelproduktion und belegte weltweit nach China und den USA den dritten Platz.
  • Europa meldete einen Rückgang der Futtermittelproduktion um 1,2 %; Grund sind Probleme wie die Afrikanische Schweinepest, hohe Rohstoffkosten in Verbindung mit niedrigen Endproduktpreisen sowie ein Rückgang der Futtermittelproduktion für Wiederkäuer aufgrund pandemiebedingter Vorschriften der Politik.
  • Der asiatisch-pazifische Raum hatte mit 5,7 % das größte regionale Wachstum; die Region umfasst mehrere der zehn größten Futtermittelproduzierenden Länder, darunter China, Indien und Japan.
  • Afrika verzeichnete ein Wachstum von 2,4 %; trotz der Herausforderungen durch hohe Rohstoffpreise, Maul- und Klauenseuche sowie geopolitische Spannungen, die sich auf die Ausfuhr von Lebensmitteln tierischen Ursprungs ausgewirkt und in einigen Gebieten zu Rohstoffknappheit geführt haben.

Alltech arbeitet weltweit mit Futtermittelherstellern, Industrieverbänden und Regierungsbehörden zusammen, um jedes Jahr Daten und Erkenntnisse für die Bewertung der weltweiten Futtermittelproduktion zur Verfügung zu stellen. Das internationale Vertriebsteam von Alltech hat im letzten Quartal des Jahres 2021 die Informationen zur Mischfutterproduktion und Mischfutterpreise mit Unterstützung lokaler Futtermittelverbände zusammengetragen. Die Zahlen basieren auf Kalkulationen und sollen als Informationsquelle für Interessenvertreter der Branche dienen.

Weitere Daten und Erkenntnisse aus dem 2022 Alltech Agri-Food Outlook Bericht, einschließlich einer interaktiven Weltkarte, finden Sie auf alltech.com/agri-food-outlook .

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