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Hauptquelle von Mykotoxinen und die Symptome bei Wiederkäuern

Mykotoxine  - Die unsichtbare Gefahr aus dem Futter

Das Erscheinungsbild von Mykotoxinen ist oft unklar: Appetitlosigkeit, Labmagenverlagerungen, Fruchtbarkeitsstörungen, Mastitiden und Symptome von Pansenazidose können durch Fütterungsfehler auftreten. Häufig sind jedoch auch Mykotoxine im Spiel.

Mykotoxine sind natürlich vorkommende und giftige Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, die eine schädliche Wirkung auf Rinder haben. Immer wieder hört man von den bekannten Mykotoxinen wie Zearalenon (ZEA), Deoxynivalenol (DON), Aflatoxin, Fumonisin oder Ochratoxin. Das Mykotoxin-Puzzle ist jedoch um einiges umfangreicher. Es gibt tausende Mykotoxine, doch nur ein Bruchteil (aktuell ca. 500) ist bekannt und lässt sich identifizieren. Darüber hinaus gibt es  sogenannte maskierte Mykotoxine. Diese sind gegenüber herkömmlichen Analysemethoden nicht sichtbar und somit nicht nachweisbar.

Müssen wir uns mit dem Mykotoxin-Problem auseinandersetzen? Ja, denn eine Kontamination mit Mykotoxinen lässt sich nicht vermeiden. Es handelt sich um einen natürlichen Prozess, der in der Regel durch die intensive Landwirtschaft sowie durch die Lagerung, Konservierung und Weiterverarbeitung von Futtermitteln einsetzt. Verschiedenste Umweltbedingungen insbesondere die Zusammensetzung der Gasatmosphäre, der pH-Wert, die Temperatur und die nutzbaren Nährstoffquellen beeinflussen das Wachstum von Mykotoxinen.

Die Silage: Ein Mykotoxin-Cocktail

Eine Hauptquelle für Mykotoxine beim Wiederkäuer sind Silagen. Untersuchungen zufolge befinden sich in Silagen bis zu 80 verschiedene Pilzarten gleichzeitig. Pilze und Hefen lieben Zucker. Daher wird deutlich, warum gerade gut vergorene Silagen mit einem hohen Zuckergehalt sehr anfällig gegenüber Mykotoxinen sind. Unzählige Stämme des Penicillium-Pilzes (erkennbar an blauen Schimmelnestern) sind fast immer in Gras- und Maissilagen zu finden, da sie pH-Wert-tolerant und die Pilze anaerob sind, d.h. ohne Sauerstoff wachsen können. Der Schimmelpilz Penicillium roqueforti gilt zum Beispiel als guter Indikator, um zu sehen ob die Silage instabil ist. Instabile Silagen wiederum helfen anderen Schimmelpilzen sich auszubreiten und weitere Mykotoxine zu bilden.

Die Symptomatik ist schwierig

Viele negative Auswirkungen von Mykotoxinen auf Milchkühe sind bekannt. Das kann das Erkennen von Mykotoxinen im Tierbestand erschweren. Ein schlechter Allgemeinzustand, Leistungseinbußen, hohe Zellgehalte, Euterentzündungen, Klauenprobleme oder Symptome, die einer Pansenazidose ähnlich sind, können als Folgen von Fütterungsfehlern auftreten. Können Fütterungsfehler dagegen ausgeschlossen werden, sollte bei der Zuordnung der Symptome auch Mykotoxine berücksichtigt werden. Das Ausmaß der Belastung ist zum einen vom Tier abhängig (wie Alter, Produktionsniveau, Pansengesundheit) und zum anderen vom Futtermittel (wie Befall des Futtermittels, Anteil in der Gesamtration).

Der Pansen als Mykotoxin-Puffer?

Die Mikroflora des Pansens kann einige Mykotoxine abbauen und inaktivieren. Die Tiere werden somit vor den negativen Auswirkungen geschützt. Dies ist zum Beispiel bei DON und Aflatoxin der Fall, deren biologische Wirksamkeit im Pansen reduziert wird. ZEA hingegen wird im Pansen in noch giftigere Stoffwechselprodukte umgewandelt. Diese können aufgrund  ihrer östrogenen Eigenschaften Fruchtbarkeitsprobleme verursachen.

Sind Milchkühe über einen längeren Zeitraum hinweg einer komplexen Mykotoxin-Mischung ausgesetzt, kann dies die Fähigkeit des Pansens beeinträchtigen, negative  Auswirkungen von Mykotoxinen zu mindern. Die Folge: Die Pansenbakterien werden an ihrer Vermehrung gehindert und so  die Pansenflora geschädigt. Beschleunigt wird dieser Prozess insbesondere durch Mykotoxine, die von Natur aus antimikrobiell sind, so wie die Penicillium-Toxine. Die entgiftende Wirkung des Pansens kann sich mit einer Umstellung der Ration oder als Konsequenz einer Stoffwechselerkrankung (wie Pansenazidose) verändern. So hat vor allem die Pansengesundheit einen großen Einfluss auf  die Anfälligkeit gegenüber Mykotoxinen. Da es keine Möglichkeit gibt Mykotoxine vollständig zu eliminieren, sollte man sein Augenmerk auf die Pansenfunktion richten. Solange der Pansen funktioniert, kann das Tier relativ gut mit den toxischen  Substanzen umgehen.

Mykotoxinbinder MYCOSORB A

Mit dem Produkt MYCOSORB A+ bietet Alltech einen Mykotoxinbinder, der auf spezifischen Bestandteilen der Hefezellwand und Algen basiert. Durch Fütterung von MYCOSORB A+ wird die Absorption von Mykotoxinen reduziert und gleichzeitig bewirken die funktionalen Kohlenhydrate in MYCOSORB A+ beim Wiederkäuer einen positiven Effekt auf die Pansenflora.  Das breite Wirkungsspektrum von MYCOSORB A+ sorgt dafür, dass nicht nur einzelne Mykotoxine aufgefangen werden, sondern sich Mykotoxine mit unterschiedlichen Strukturen in den Kohlenhydratnetzen verfangen und mit dem Kot  ausgeschieden werden. Dadurch können schädliche Effekte von Mykotoxinen auf die Gesundheit und Leistung der Tiere  minimiert werden.


Autor: Dr. Lilian Weber, Technical Service Manager, Alltech (Deutschland) GmbH


 

Umfassende Informationen zum Thema Mykotoxinrisiko sowie zu den Auswirkungen auf die Tiergesundheit und Tierleistung finden Sie auf alltech.com/deutschland/eu-ernteanalyse-von-alltech.

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