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Die Steigerung der Futtereffizienz hilft Methanemissionen zu reduzieren

KEENAN MechFiber380

Der Milchviehbetrieb Middlefields der Familie Avison, in der Grafschaft Yorkshire im Norden Englands, konnte durch die Steigerung der Futtereffizienz ihre Gewinne steigern und ihre Umweltbilanz verbessern. Der Betrieb besitzt seit 2009 einen KEENAN Futtermischwagen.

Die Milchviehherde hat bei ganzjähriger Kalbung die Futtereffizienz seit 2009 um einen halben Liter erhöht. Gleichzeitig konnten die Futterkosten um 0,08 €/Liter und die Methanemissionen je Liter um 33 % gesenkt werden. Der Betrieb senkte die Futterkosten auf 0,12 €/Liter, obwohl die Trockenmasseaufnahme (TMA) in dieser Zeit um 6 kg/Kuh/Tag gestiegen ist (Tabelle 1).

Tabelle 1: Wie hat sich die Leistung auf dem Betrieb Middlefields verbessert

Derzeit produziert die Herde 1,52 Liter Milch je 1 kg Trockenmasse, woraus sich eine Futterverwertung (FVW) von 1,52 errechnet. Im Jahr 2009 lag die Futterverwertung bei 1,01 und ist bis zum Jahr 2015 auf 1,16 angestiegen. In diesem Zeitraum hat es eine Reihe von betrieblichen Veränderungen gegeben. Das erklärte Ziel, den Kühen tagein und tagaus eine gleichbleibende Futterration anzubieten, ist einer der Erfolgsfaktoren für die Steigerung der Milchleistung und ihrem Gewinn.

Reduzierung der Methanemissionen

Basierend auf einer Berechnungsmethode von Prof. David Colman und Beever aus dem Jahr 2011, produziert die Herde auf dem Betrieb Middlefields bei einer aktuellen Futterverwertung von 1,52 etwa 15 g Methan/kg Milch. Bei einer Futterverwertung von 1,01 waren es vor rund zehn Jahren noch 23 g Methan/kg Milch. Die Berechnungen wurden von Chris Lord, InTouch Fütterungsspezialist bei KEENAN, durchgeführt. Er hat in den letzten fünf Jahren eng mit der Familie Avison hinsichtlich Tierernährung zusammengearbeitet.

Während die Anschaffung eines neuen KEENAN Futtermischwagens inklusive InTouch-System eine erhebliche Investition darstellt, tragen die erzielten Einsparungen bei der Futterration dazu bei, dass sich das KEENAN/InTouch System in einem recht kurzen Zeitraum bezahlt macht.

“Verbraucher wissen zunehmend, welchen Einfluss Milchkühe auf unsere Umwelt haben. Wenn wir zeigen, dass wir unser Herdenmanagement so optimieren können, dass wir mehr Milch mit der gleichen Menge Futter produzieren, so ist das gut für unsere Branche”, sagt Andrew Avison. Er leitet den Betrieb gemeinsam mit seiner Frau Gail, Tochter Emily und den beiden Söhnen William und Henry.

Neubau des Betriebs und Umstellung des Herdensystems

Im Jahr 2009 wurde ein neuer Boxenlaufstall mit Melkstand, Trockensteherstall und Abkalbestall gebaut. Die Altgebäude werden seither für die Aufzucht von Mastkälbern und für die Unterbringung von Färsen und Deckbullen genutzt. Der Familie Avison wurde empfohlen die Abschreibungskosten zu senken, indem sie auf Milchviehhaltung ohne eigene Nachzucht umstellen und für die Feldarbeit Lohnunternehmer beauftragen. Dadurch konnte monatlich ein erheblicher Betrag eingespart werden.

Betriebsspiegel

  • 280 Milchkühe, Rasse: Holstein-Friesian, 3x tägliches Melken
  • Leistung: 38 Liter/Kuh/Tag, Fett: 4,23%, Eiweiß: 3,28%
  • Landwirtschaftliche Nutzfläche: 222 ha
  • Keine Nachzucht
  • Fruchtbarkeitsrate: 22 - 23%
  • Kalbeintervall: 384 Tage
  • Ganzjährige Kalbung
  • 160 Beltex- und Texel-Schafe
  • 20:40 Swing-over Melkstand

Tabelle 2: Futterration des Betriebes

Sieben Schritte zur Erreichung einer hohen Futtereffizienz

1. Homogene Mischung

  • Der Betrieb füttert zwei Futterrationen, eine für die Trockensteher und eine für die laktierenden Kühe (Tabelle 2). Im Melkstand wird kein Futter angeboten, alle Komponenten sind in der TMR enthalten.
  • Die Futterration der laktierenden Kühe hat eine Faserlänge von ca. 4 cm und stellt somit eine physikalisch wirksame Struktur zur Unterstützung der Pansenfunktion sicher.
  • Eine Vormischung wird über Nacht in 13 kg Wasser/Kuh eingeweicht, anschließend wird Stroh und Grassilage zugegeben. Am nächsten Morgen wird diese Mischung schonend im KEENAN Futtermischwagen gemischt.
  • Eine feuchte Ration unterstützt das Aneinanderheften der trockenen Partikel und verringert die Futterselektion. Dies fördert einen gleichbleibenden Butterfettgehalt und unterstützt eine Trockenmasseaufnahme (TMA) von etwa 22 bis zu 25 kg pro Tag.

2. Trockensteherration

  • Vor der Umstellung wurde der Trockensteherration aus Stroh und Grassilage Futterkalk beigemischt, um die Ration mit Kalzium aufzuwerten.
  • Heute wird eine Ration basierend auf dem Konzept der Kationen-Anionen-Bilanz (Dietary-Cation-Anion-Balance, kurz DCAB) gefüttert. Die Ration enthält Magnesiumchlorid, ein Mykotoxinbinder (Mycosorb A von Alltech) und eine langsam verfügbare Nicht-Protein-Stickstoffquelle (Optigen® von Alltech). Somit werden die Pansenmikroben ausreichend mit Energie versorgt, um das stängelige und kaliumarme Grundfutter aus dem Stewardship-Boden aufzuschließen. Stewardship ist ein Förderprogramm der englischen Regierung. Mit der Förderung darf weder Kunstdünger noch Gülle auf die Flächen aufgebracht werden.
  • Für die Trockensteher wird eine gesonderte Silage aus dem Stewardship-Boden hergestellt. Ein Silageschnitt wird in einen Siloschlauch gepresst. Dies ist entscheidend für das Funktionieren des derzeitigen Systems.
  • Die Trockensteher erhalten die gleiche Vormischung, eingeweicht mit 11 kg Wasser/Kuh und 6 kg gehäckseltem Stroh mit einer Länge von rund 3 cm.
  • Durch den Verzicht auf Futterkalk und die Umstellung auf Heulage konnten 2,16 €/Kuh/Tag bzw. 10.918 €/Jahr eingespart und die Gewinnspanne um 1,83 €/Kuh/Tag erhöht werden.
  • Außerdem wurde der Ertrag um 6,5 Liter/Kuh/Tag gesteigert und die Trockenmasse um 0,26 % Fett und 0,32 % Eiweiß erhöht.

3. Silagequalität

  • Der Betrieb folgt einem mehrschnittigen Silagemanagement, mit dem Ziel fünf Schnitte pro Jahr im Abstand von 35-37 Tagen einzufahren. In diesem Jahr konnte aufgrund des trockenen Frühjahrs nur vier Schnitte gemäht werden.
  • Regelmäßig wird leistungsfähiges Grünland angesät, jedes Jahr 10-20%. Die organische Substanz des ersten Schnitts in diesem Jahr hatte einen Verdauungskoeffizient von 75,8 sowie 12,1 ME und 17 % Rohprotein.
  • Wachstum und Qualität des Grünlandes werden durch Bodenanalysen und Schwefeldünger unterstützt. Die Silage wird mit einem Siliermittel behandelt.

4. Beleuchtung

  • Der Hauptkuhstall hat eine Reihe von Lampen, die so programmiert sind, dass das Licht 16 Stunden am Tag nie unter 200 Lux absinkt.
  • Sowohl im Melk- als auch im Trockensteherstall brennt in der Nacht rund acht Stunden lang rotes Licht, um die Lichtdauer der Herde zu optimieren.

5. Kuhkomfort

  • Die Liegeboxen sind geräumig und auf tiefem Sand gebettet. Die Kühe haben im neuen Stall eine Liegefläche von 2,6 m Länge.
  • Die Färsen werden im alten Liegeboxenlaufstall gehalten, sie kalben dort ab und verbringen ihre erste Laktationsphase in einer separaten Gruppe, um Stress zu vermeiden.
  • Alle Durchgänge sind 5,48 m breit, um Schubsereien der Kühe zu reduzieren, den Bewegungsfluss zu fördern und die Belastung auf die Füße zu verringern.

6. Zugang zu Futter und Wasser

  • Der Hauptkuhstall wurde vor zehn Jahren für die Hauptmelkherde sowie für die mehrkalbigen Kühe neu gebaut. Er hat drei offene Seiten, so dass die Tiere ausreichend Frischluft und Licht bekommen.
  • Das Futter wird bei der morgendlichen Melkzeit gefüttert und fünfmal täglich nachgeschoben.
  • Jede Kuh hat einen Futterplatz mit etwa 90 cm. An jeder Seite des Gebäudes stehen Fressplätze zur Verfügung, drei außen und einer innen.
  • Die Futtertröge kippen nach oben, um sich vollständig im Abfluss zu entleeren, die Reinigung zu vereinfachen und frisches Wasser zur Verfügung zu stellen.
  • Der Futtergang wird täglich gereinigt, um Schimmelbildung zu verhindern und Futterreste zu kontrollieren

7. Teamarbeit

  • Die Familie arbeitet eng mit sachkundigen Beratern und Tierärzten zusammen, investiert in Fütterungstechnologien und Managementsysteme, um Betriebsabläufe zu optimieren und die Ziele des Betriebes zu erreichen.
  • Auch die guten Mitarbeiter tragen zum Erfolg des Betriebes bei.
     

Die Originalfassung dieses Beitrags wurde von Michael Priestley verfasst und in Farmers Weekly© 2020, Mark Allen Group, Vereinigtes Königreich, veröffentlicht.

 

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